Goldstadt Pforzheim - Schmuckindustrie : Karl Friedrich von Baden

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Goldstadt Pforzheim - Schmuckindustrie

Schmuckindustrie Pforzheim & Markgraf Karl Friedrich von Baden

Den Grundstein für die Goldstadt Pforzheim legte Markgraf Karl Friedrich von Baden mit einem Edikt vom Oktober 1767. Dieses gestattete dem französischen Uhrmacher Jean Francois Autran und den Schweizern Amédé Christin und Jean Viala die Errichtung einer Taschenuhrenfabrik, die kurze Zeit später auf den Betrieb einer Schmuckwarenfabrik und feinen Stahlwarenfabrik erweitert wurde. 150 Jahre später beschäftigte die Uhrenindustrie und Schmuckindustrie Pforzheim ungefähr 37.000 Menschen. Heute weist die Goldstadt Pforzheim eine über die Jahre gewachsene und gereifte Infrastruktur auf, die zur Optimierung der Fertigungsprozesse maßgeblich beiträgt.

Der Grundstein für die Schmuckindustrie Pforzheim wird gelegt

Durch die Verordnung von Markgraf Karl Friedrich von Baden, zur Errichtung einer Taschenuhrenfabrik durch den Franzosen Jean Francois Autran und seine Partner, wurde der Grundstein der heutigen Goldstadt Pforzheim gelegt. Nur wenig später, nachdem das französisch-schweizerische Trio die Erlaubnis für den Bau einer Taschenuhrenfabrik erhielt, erfolgte die Privilegierung der Uhrenfabrik und feine Stahlwarenfabrik durch Karl Friedrich. Der Erwerb dieses Privilegs ging mit der Vereinbarung einher, jährlich zwanzig Knaben und vier Mädchen aus dem Waisenhaus in der Kunst der Uhrenherstellung und Schmuckherstellung zu unterrichten und ihnen dadurch den Einstieg in einen lebenslangen ehrlichen Verdienst zu ermöglichen. Nur wenige Monate nach der Errichtung der Uhrenfabrik und Schmuckfabrik verdienten 44 in der Uhrenherstellung und Schmuckherstellung erfahrene Arbeiter und Arbeiterinnen aus Frankreich und der Schweiz sowie 30 Waisenkinder hier ihren Lebensunterhalt.

Mit der Privilegierung und den damit verbundenen Maßnahmen schaffte Karl Friedrich von Baden die Voraussetzungen für die Entwicklung der industriellen Fertigung und den heutigen Status der Stadt. In den Folgejahren entstand ein erfolgreiches Miteinander von Betrieben wie Spezialisten zur Verarbeitung und Bearbeitung edler Metalle, Steinschleifern und verschiedensten Zulieferbetrieben.

Goldstadt Pforzheim - Schmuckindustrie
Goldstadt Pforzheim - Schmuckindustrie

Französischer Einfluss prägt die Terminologie der Fachsprache

Immer mehr ausländische Unternehmer und Arbeiter kamen in die Goldstadt Pforzheim, um in der noch jungen aber stetig wachsenden Schmuckindustrie Pforzheim ihr Können zu zeigen. Da es sich vorwiegend um Franzosen oder Welsch-Schweizer handelte, etablierte sich Französisch als Geschäftssprache. Dieser Einfluss zeigt sich noch heute in der Terminologie der Fachsprache.

Einige Beispiele der nach wie vor verwendeten Fachtermini

Feuersturm - Vom Untergang der Schmuckindustrie Pforzheim im Zweiten Weltkrieg

Da Pforzheim durch die Schmuckindustrie bestens für die Produktion von Sprengzündern geeignet war, geriet es als mögliches Angriffsziel Alliierter Luftangriffe immer stärker in den Fokus. Am 23. Februar 1945 wurden innerhalb von 30 Minuten große Teile der Stadt Pforzheim sowie der Schmuckindustrie Pforzheim durch einen Bombenangriff dem Erdboden gleichgemacht. Doch durch gemeinsame Bestrebungen der „Bijouterie“ mit deren Fabrikanten und Angestellten, wurde die Schmuckindustrie Pforzheim wieder aufgebaut. Die Währungsreform im Sommer 1948 verhalf der Goldstadt Pforzheim zudem, sich ab 1953 als weltweit anerkannter Hauptlieferant für Schmuck zu etablieren.

Die Goldstadt Pforzheim heute

Heute besitzt die traditionelle Schmuckindustrie Pforzheim immer noch Weltrang und gilt als das Zentrum der deutschen Schmuckindustrie und Uhrenindustrie. Zahlreiche renommierte Schmuckmanufakturen sind in Pforzheim neben industriellen Gewerben der Schmuckindustrie tätig. Steinfasser und Steinschleifer arbeiten mit Goldschmieden und anderen Berufszweigen der Schmuckindustrie in der Goldstadt Pforzheim Hand in Hand. Das Resultat ist eine gewachsene und langsam gereifte Infrastruktur, die das Herz der Goldstadt bildet und optimierte und effiziente Prozesse gewährleistet.

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